Unsere Hochzeit in Chapel Hill
Wir haben am 3. April 2007 auf dem Magistrate's Office in Chapel Hill geheiratet!
Um in North Carolina zu heiraten, braucht es zuerst eine Marriage Licence. Die holt man persoenlich im oertlichen Register of Deeds, was woertlich uebersetzt die Urkundenrolle heisst, aber eigentlich so was wie das Einwohneramt ist. Dazu fuhren wir nach Pittsboro, das Hauptdorf unseres Wohnbezirkes, wo wir das entsprechende Formular ausgestellt bekamen. Fuer die arme Dame war es ganz ungewoehlich, dass wir schon vor der Heirat die gleiche Wohnadresse hatten und dann noch beim Magistrate (=zivile Hochzeit) und nicht dem Minister in der Kirche heiraten wollten! Als wir aber ganz brav auf die Bibel geschworen hatten, dass alle Angaben wahr sind, schien sie beruhigt und wuenschte uns alles Gute ;-).
Geheiratet haben wir dann eine Woche spaeter auf dem Magistrate's Office in Chapel Hill. Der Magistrate ist ein Richter, der bestimmt was mit Dir passiert, wenn Du verhaftet wirst. Somit kann er Haftbefehle und Vorladungen ausstellen oder Kautionen und kleinere Bussen festlegen (und vieles mehr). Das ist auch der Grund, warum das Magistrate's Office immer beim Polizei-Hauptgebaeude oder dem Gefaengnis ist! Hochzeiten scheinen da eine willkommene Abwechslung zu sein...
Somit sind wir also am Dienstag Nachmittag mit unseren Trauzeugen Volker und Tom und einem spontanen Hollaender namens Jaap als Photographen zum Police Headquarters gefahren. Zuerst wurden wir nochmals vor die Tuere geschickt, da der Magistrate gerade mit einer Frau in Verhandlung war. Da es draussen rund 30 Grad warm war, war das durchaus angenehm... Dann wurden wir nach drinnen gerufen und mussten nochmals eine ganze Weile warten, bis der Magistrate alle Daten eingetragen und all unsere Identitaeten ueberprueft hatte.
Die eigentliche Zeremonie fand dann wieder draussen statt, auf einem kleinen Platz, der eigens dafuer geschaffen zu sein scheint (Ich glaube jedenfalls kaum, dass die Polizisten dort ihren Lunch essen). Der Magistrate las uns die wedding vows (die Traufrage) vor, und wir durften "I do" sagen- was wesentlich bewegender ist, wenn man es selbst sagen darf als anderen dabei zuzuhoeren! Da wir noch keine Ringe gefunden hatten, die uns gefielen, fiel das Austauschen aus und wir konnten direkt zum Kuessen uebergehen!
Nachdem dann die Zeugen noch unsere Dokumente unterschrieben hatten, machten wir uns auf den Weg um bei Volker auf unsere Hochzeit anzustossen. Sogar ich bekam ein Glas Sekt um zu feiern! Spaeter sassen wir dann im Garten des Panzanella und genossen richtig gutes Essen, bevor wir uns, wie fast jeden Dienstag, ins Fuse begaben. Dort warteten schon einige Freunde auf uns, um mit uns unsere Hochzeit zu feiern! Wirklich alle, die wir informiert hatten, kamen um mit uns anzustossen, und dank ihnen wurde es ein langer und froehlicher Abend! Wir haben uns sehr gefreut und es auch sehr genossen!
Ganz herzlichen Dank an alle, an unsere Trauzeugen und den Photographen, die diesen Tag mit uns gefeiert haben!