North Cape
Als erstes wurden wir in fast über den Haufen gefahren- es schien, dass die ganze Stadt ausser den Psychos im tiefsten Schlaf lag, und das dachte wohl auch der Psycho! Nur die Rentiere schien das nicht zu kümmern, sie frassen in aller Ruhe die wenigen Blumen, die die Einwohner von Hammerfest zum Blühen gebracht hatten...
Wir machten uns sofort auf Richtung Nordkap, die frühe Morgenstunde vor dem Touristenansturm zu nutzen. Und wirklich, die einzigen, die sich ausser uns auf der Strasse befanden, waren die Rentiere. Bald trennte uns nur noch ein teueres, aber abgespacetes Tunnel von der "Nordkap-Insel"- die Strasse führte mit grosser Neigung hinab unter dem Meeresgrund hindurch und danach genauso steil wieder hinauf.
Von unserem Reiseführer wussten wir, dass man ganz vorne beim Kap auf einen superteueren Parkplatz musste. So parkten wir Ariane in einer gewissen Distanz zum Kap und liefen zu Fuss nach vorne. Ganz einsam lag es da, unser Ziel, das Nordkap in seiner vollen Pracht! Die Kugel verlieh im etwas majestätisches und das perfekte Wetter war fast zu schön um wahr zu sein....
Wir genossen die Aussicht und Ruhe, beschlossen dann aber dem Museum, dessen Eintritt man mit der Parkplatzgebühr gezahlt hätte, einen Besuch abzustatten. Niemand bemerkte das Fehler unserer Plakette, und wir bestaunten den Raum, der Mitten in den Fels gehauen und mit einer Glasscheibe geschützt worden war und heute als (Nobel-) Restaurant dient. Hier im Winter die Aurora Borealis zu bestaunen, das wäre was! Nobel waren übrigens auch die Zigaretten, die wir dort kauften, läppische 12.- (SFr!)....
Nun schlug aber die Müdigkeit zu, und wir suchten uns einen versteckten Platz nicht zu weit vom Kap entfernt. Irgendwann im Laufe des späteren Morgens gingen wir schlafen- und wachten schön abends um zehn Uhr auf, gerade richtig, um die Mitternachtssonne bestaunen zu gehen! Unser Zeitchaos war perfekt.
Wir fuhren Richtung Kap, wo sich einige Leute angesammelt hatten. Es herrschte eine extrem friedliche Stimmung, die Touristen grüssten einander, und es gab keinen, der nicht ein glückliches, wenn nicht seeliges Lächeln auf dem Gesicht trug. Kein Wunder, die Szenerie war einmalig!
Nebelschwaden zogen über die Insel, vom Meer kommend und wieder in ihm verschwindend. Durch den Nebel schien die rote Sonne, zeigte sich manchmal ganz und verschwand dann wieder. In der Ferne war die Nordkap-Kugel zu sehen, und auf den Wiesen weideten Rentiere- es war schon fast irreal schön....
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