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Valdresflya

So ging es dann weiter nach Oslo, sprich Uslu. Wir spazierten durch die gemütliche Innenstadt und machten den klassischen Touristenfehler, uns am Hafen mit etwas zu Essen niederzulassen.

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Holmenkollen

Die Möven- oder soll ich sagen Monster?- sind keineswegs zu scheu, einem das Essen aus der Hand zu reissen! Nachdem wir das beobachtet hatten, sind wir schnell geflüchtet und besuchten lieber die Holmenkollen-Skisprungschanze.

Der nächste Tag begann mit einer kurvigen und idyllische Fahrt auf kleinen Strässchen, die uns über waldige Hügel und landschaftlichen Tälern zu einem langen Hindernis brachte- dem Randsfjorden. In der Mitte des schmalen Sees befand sich auf der Karte ein roter Punkt mit einem "F".

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Wir entschieden uns, das Wagnis auf uns zu nehmen, und fuhren nach Norden- schliesslich galt Norwegen als das Land der Fähren. Das Glück war uns gleich doppelt hold, hatte der Fahrplan der Fähre doch nur gerade 8 Einträge pro Tag!

Dass Christian für Stabkirchen eher schwierig zu begeistern ist, wusste ich. Es schien, dass er in seiner Kindheit so viele gesehen hatte, dass es für seine zweite Norwegen- Reise auch gleich noch reichte. So blieb die Stabkirche von Hedal, ein dunkler, schön verzierter Holzbau mit einem bedrohlichen Drachenkopf, die einzig besuchte auf unserer Reise.

In Fagernes musste dann bei Polser mit Frites die Entscheidung gefällt werden, wo der Weg weiterführen soll. Beides Gebirgsstrassen mit Schnee und klaren Seen, immer entlang des Jotunheimer Gebirgsstock.

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Auf der Valdresflya

Wir vertrauten dem Hinweis des Reiseführers, dass die Valdresflya weniger befahren seie und verliessen das touristische Zentrum des Valdres-Gebietes ohne uns die am nächsten Tag stattfindende Rallye zu gönnen, deren Teilnehmer mit ihren Autos Marke Eigenbau sich bereits knatternd einfanden. Hatten wir mit Ariane auch nicht nötig....
Schnell ging es auf 1000 m Höhe, Nebel und Kälte in einer kargen, steinigen Landschaft erwarteten uns. Die beiden Perlen der Valdresflya, der Bygdin- und der Gjende- See, erschienen unwirtlich und verlassen, selbst das vielgerühmte Aussichtsboot, das einem direkt ins Gebirge bringt, lag einsam an Land. Doch wie es in Norwegen so ist, braucht es nur ein wenig Geduld und bald erstrahlte die Umgebung im schönsten Sonnenlicht. Die Bäche begannen zu glitzern, und wie um sich für die Kälte zu entschuldigen, belohnte uns Petrus noch mit dem grössten Regenbogen, den wir je gesehen hatten.

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Es zog uns weiter Richtung Ottadal- schliesslich war dort die Sjoa zu finden, der längste Wildwasserfluss Südnorwegens! Das Rauschen des wilden Flusses war von weitem zu hören, und hin und wieder zeigte er sich rechts der Strasse in seiner Schlucht. Endlich liess sich ein Zugang finden. Zum Glück war die Brücke über den Wasserfall äusserst solide gebaut, sonst hätte ich mich wohl nie dorthin getraut!

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Weiter unten am Flusslauf liessen sich tatsächlich Kanufahrer blicken- wagemutig! Langsam begann es zu dunkeln, wir machten uns auf die Suche nach einem Nachtlager und fanden einen wunderbaren Platz in Birmi, dem kältesten Fjell, das wir auf unserer Reise besuchten!

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